Piazza Navona

Die barocke Piazza Navona befindet sich im Stadtviertel Parione, südöstlich der Engelsburg in der Nähe des Tibers.

Die Form der bekannten Piazza mit den beiden Längsseiten und der schmalen, abgerundeten Nordseite erinnert an die frühere Funktion als Leichtathletikstadion, das Kaiser Domitian 85 n. Chr. erbauen ließ. Die 275 x 106 m große Arena bot auf zweistöckigen Tribünen Platz für 30.000 Zuschauer. Reste des antiken Stadions sind unterhalb der Kirche Sant‘ Agnese in Agone erhalten geblieben. Nach dem Ende der Wettkämpfe im 4. Jahrhundert wurden die Tribünen und Außenwände sukzessive zu mittelalterlichen Häusern und Palästen umgebaut. Im Jahr 1495 erhielt der leere Platz eine Pflasterung für den Marktbetrieb.

Das Erscheinungsbild der Piazza Navona wird entscheidend geprägt durch die Bautätigkeiten der Familie Pamphilj und ihrer Architekten Borromini und Bernini zwischen dem 15. und 17. Jahrhundert. Die jeweiligen Familienmitglieder ließen den Palazzo Pamphilj mit Galerie, Saal und Ovaltreppe sowie die Kirche Sant‘ Agnese errichten und gaben der Piazza durch drei Brunnen ihr unverwechselbares Aussehen.

Der zentrale Vierströmebrunnen symbolisiert die Flüsse Donau, Ganges, Nil und Rio de la Plata, nördlich bzw. südlich davon liegen der Neptunbrunnen und der Mohrenbrunnen. Die gerade Südseite des Platzes wird bestimmt durch den Palazzo Braschi mit dem Museo di Roma und dem angrenzenden Palazzo Lancelotti-Torres. Die Piazza Navona ist ein beliebter Treffpunkt für Einheimische und Urlauber in Rom, besonders attraktiv sind der Weihnachtsmarkt und das Volksfest am Dreikönigstag.

Foto:

Piazza Navona 1“ von Myrabella – Eigenes Werk. Lizenziert unter CC BY-SA 3.0 über Wikimedia Commons, Lizenztext: http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/legalcode