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Ostia Antica, eine der bedeutendsten Ausgrabungsstätten der Welt
Die archäologische Ausgrabungsstätte von Ostia Antica liegt unweit des Tyrrhenischen Meeres am Tiber. Der Vorort von Rom wurde während des Römischen Reiches als Handels- und Militärhafen genutzt. Heute erzählen die Ruinen von Ostia Antica aus der bewegten Geschichte der Stadt. Man unterscheidet die historische von der modernen Stadt Ostia durch den Namenszusatz „Antica“.
Die riesige archäologische Stätte hat eine Fläche von 150 Hektar, die bisher nur zu 40 % erforscht wurde. Sie gehört damit ebenso wie Pompeji zu den größten archäologischen Stätten der Welt. Im Jahr 2019 wurde Ostia Antica in Anerkennung ihrer Geschichte und Bedeutung mit dem Europäischen Kulturerbe-Siegel ausgezeichnet.
Sie finden hier Informationen über das archäologische Ausgrabungsgelände von Ostia Antica, die Geschichte der Stadt und Tickets für einen Rundgang.
Ostia Antica Besichtigung und Tickets
Seit dem 19. Jahrhundert graben Archäologen die Überreste dieser Stadt aus. Sie entdeckten nicht nur öffentliche Denkmäler und Gebäude, sondern auch private Häuser und kleine Handwerksstätten, die einen unschätzbaren Einblick in die antike Lebensweise gewähren.
Bei einem Rundgang durch Ostia Antica fühlen Sie sich wie im Alten Rom. Gut erhaltene Häuser, Tavernen, Lagersilos, Theater und Thermalbäder entführen Sie in eine andere Zeit. Bewundern Sie die römischen Statuten und das herrliche Mosaik in den Neptun-Thermen. Staunen Sie darüber, was die Baukunst damals schon möglich machte, wenn Sie in dem 12 v. Chr. erbauten großen Amphitheater platznehmen. Eine der Hauptattraktionen ist die öffentliche Latrinenanlage, über die Sie Erstaunliches erfahren werden. Haben Sie Lust zum Probesitzen?
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Alle Ausflüge nach Ostia Antica auf einen Blick
Hier eine Auswahl interessanter Führungen in Ostia Antica:
Ein Rundgang durch den archäologischen Park von Ostia Antica wird Ihnen viele Aha-Erlebnisse bescheren und ein unvergessliches Erlebnis bleiben.
Bedeutende Bauten und Sehenswürdigkeiten in Ostia Antica
Es gibt unzählige gut erhaltene Häuser, Thermen, Tempel, Gotteshäuser und ein großes Theater. Einige stellen wir Ihnen vor.
Theater von Ostia Antica
Im Herzen der Stadt steht ein Theater auf dem Decumanus Maximus. Das ursprüngliche Gebäude aus der Zeit Augustus bot 3.000 Gästen Platz und wurde später für rund 3.500 Zuschauer erweitert.
Vor dem großen, halbrunden Backsteinbau standen zwei Nymphäen (Brunnen) und hinter der Fassade befanden sich sechzehn Geschäfte. Einst waren der Zuschauerraum und der Bühnenbereich mit luxuriösem Marmor verziert. Das Orchester hatte einen Marmorfußboden, während die Bühne fünf elegante Nischen aufwies, die von Säulen aus schönem Marmor umgeben waren. Leider ist von dieser Pracht heute nur noch ein Bruchteil übrig. Der Bau in seiner heutigen Form wurde nach der Ausgrabung restauriert und wird weiterhin für Aufführungen genutzt.
Tempel und Kultstätten
Ostia hat eine Fülle von Tempeln und Kultbauten bewahrt. Neben den Tempeln gibt es auch heilige Stätten, die östlichen Göttern gewidmet sind, sowie Mithräen und Sacellum. Einige der heiligen Stätten haben einen christlichen Hintergrund.
Kapitol
Der Kapitols-Tempel, der im Stadtzentrum nördlich des Forums steht, war der bedeutendste Tempel Ostias und den drei Hauptgöttern Roms gewidmet: Jupiter, Juno und Minerva. Das unter Hadrian errichtete Bauwerk misst 35 mal 15,5 Meter und ist seit Jahrhunderten eine Ruine. Es könnte vollständiger erhalten sein, wenn es nicht immer wieder zu Steindiebstählen käme. Bereits im fünfzehnten Jahrhundert wurde berichtet, dass von hier Marmor entwendet wurde. Auf einem 21 Stufen hohen Podium befand sich ein Altar mit einem dekorativen Waffenfries an der Vorderseite des Tempels.
Herkulestempel
Der Herkulestempel, der ursprünglich in der ersten Hälfte des 1. Jahrhunderts v. Chr. errichtet und zum Ende des 4. Jahrhunderts restauriert wurde, ist ein nach Osten ausgerichteter Tempel auf einem Tuffsteinsockel mit sechs Säulen am Eingang und einem viersäuligen Pronaos.
Rundtempel – Tempio Rotondo
Der Rundtempel (Tempio Rotondo), der während der Regierungszeit von Alexander Severus oder Gordian III. im dritten Jahrhundert n. Chr. erbaut wurde, steht auf einem hohen Podium mit einem Arkadenhof. Der Zugang ist entweder von der Basilika aus oder über den Decumanus Maximus möglich. Es wird vermutet, dass der Tempio Rotondo dem Kaiserkult gewidmet war und möglicherweise sogar ein unter Antoninus Pius errichtetes Augusteum ersetzte.
Mitreo delle Terme del Mitra
Das Mitreo delle Terme del Mitra („Mithräum im Mithrasbad“), das in hervorragendem Zustand entdeckt wurde, war ein religiöses Heiligtum, in dem die Gläubigen die geheimnisvolle Gottheit Mithras verehrten. Es wird angenommen, dass diese Tradition östlichen Ursprungs war.
Eine Auswahl weiterer Tempel und Heiligtümer in Ostia:
- Aula delle Are
- Tempio tetrastilo – Tetrastylischer Tempel
- Tempio di Ercole
- Tempio dell’Ara rotonda – Tempel des Rundaltars
- Quattro tempietti repubblicani – Vier republikanische Tempel
- Tempio di Roma e di Augusto – Tempel von Rom und Augustus
- Tempio nel piazzale delle Corporazioni – Tempel auf dem Platz der Korporationen
- Tempio collegiale – Stiftstempel
- Tempio dei Mensores – Tempel der Mensoren
- Compitum della piazza dei Lari
- Sacello del Silvano
- Sacelli di Porta Romana
- Sacello dell’Ara dei gemelli – Sacellum des Altars der Zwillinge
- Oratorio delle Terme del Mitra – Christliches Oratorium der Thermen von Mitra
- Aula del Buon Pastore
- Oratorio cristiano – Christliches Oratorium im Theater
Thermen in Ostia
Als eines der wichtigsten städtischen Zentren des Römischen Reiches verfügte Ostia über eine beeindruckende Anzahl von Thermalbädern, von denen viele mit atemberaubenden Marmorskulpturen und komplizierten Mosaiken verziert waren. Es scheint, dass einige sogar mit kaiserlicher Unterstützung gebaut wurden. In anderen Orten gab es getrennte Bereiche für Männer und Frauen, wofür man in Ostia keinen Hinweis fand.
Die Anzahl der Thermen deutet darauf, dass die Stadt wohlhabend war. Selbst mit Blick auf die heutige Zeit war sie mit Bädern bestens ausgestattet. Wir führen hier nur einige Beispiele auf:
Terme del Foro
Die Terme del Foro (Forumsthermen) wurden 160 n. Chr. erbaut und gelten als das bedeutendste aller Bäder. Die luxuriösen Wände waren mit Marmor verziert, während die Böden mit erlesenen schwarz-weißen Mosaiken bedeckt waren. Obwohl sie bis zum späten 4. Jahrhundert mehrfach umgebaut wurden, blieb ihre Schönheit erhalten.
Mithras-Thermen mit beeindruckender Wasserversorgung
Die in der Hadrianischen Zeit errichteten und später im frühen 4. Jahrhundert umgebauten Mithras-Thermen waren reich mit Porträtbüsten geschmückt, die wahrscheinlich diejenigen symbolisierten, die ihren Bau finanzierten. Besonders bemerkenswert an diesem Ort sind die unterirdischen Wasserversorgungssysteme. An einer Stelle war ein riesiges Rad mit einem kleineren Rad mit Eimern verbunden, das stündlich bis zu 1000 Liter Wasser aus der Zisterne in das Bad beförderte. Die Kraft dahinter? Sklaven, die diese Räder unermüdlich bedienten und drehten.
Neptun-Thermen – Terme di Nettuno
Die Neptunbäder im Osten der Stadt wurden ebenfalls während der Herrschaft von Hadrian errichtet. Er steuerte großzügig zwei Millionen Sesterzen zu diesem Projekt bei, das die bereits bestehenden Bäder an gleicher Stelle ersetzte. Der Komplex bestand aus einem Badehaus und einer weitläufigen Palästra, die mit wunderschönen schwarz-weißen Mosaiken geschmückt war.
Thermen des Leuchtturms
Im Süden liegen die Thermalbäder des Leuchtturms, die sehr gut erhaltene Wandmalereien haben.
Eine Auswahl weiterer Thermen:
- Thermae Maritimae („Seebad“) – außerhalb der Stadtmauern
- Thermen der Sieben Weisen
- Terme dello Scheletro
- Therme del Sileno
- Bäder von Musiciolo – entlang der Via Severiana
Die Regionen der Stadt
Analog zur Aufteilung Roms in 14 Gebiete war auch Ostia in mindestens fünf Regionen unterteilt, deren genaue Ausmaße und Grenzen wir jedoch nicht kennen. Nach dem zweiten Weltkrieg wurde das archäologische Gebiet der Stadt in 5 neue Regionen aufgeteilt, welche durch die Hauptstraßen begrenzt werden.
Innerhalb der Gebiete werden die Blöcke mit einer fortlaufenden römischen Zahl und die einzelnen Gebäude innerhalb dieser Blöcke mit einer aufsteigenden arabischen Zahl bezeichnet.
- Region I ist der zentrale Sektor, unter anderem mit dem gesamten Castrum. In Region I liegt der von Arkaden flankierte Platz des Forums an der Kreuzung zwischen dem Cardo Maximus und dem Decumanus Maximus. Ein Endes des Platzes wird vom Kapitol überragt, während sich auf der gegenüberliegenden Seite der Tempel von Rom und Augustus befindet. Entlang der Südseite des liegen das „Forum der Heldenstatuen“ mit einem Arkadengang und der sogenannte Runde Tempel. Südöstlich des Forums steht die Forumstherme. Vor dem Westturm thront der Herkules-Tempel.
- Region II ist der nordöstliche Sektor, zwischen dem Tiber und dem decumanus maximus, bis zur Via dei Molini. Region II umfasst diverse öffentliche Gebäude in der Nähe des Flusses. Zu Beginn des 2. Jahrhunderts v. Chr. wurde ein heiliger Bereich mit vier republikanischen Tempeln errichtet. Dort sind mehrere Bauwerke zu besichtigen, darunter die Kaserne Vigilis und Neptuns Thermenkomplex – Terme di Nettuno. Zum Gedenken an Bischof Cyriacus wurde in unmittelbarer Nähe des Theaters, an der Stelle, wo er ums Leben kam, ein christliches Oratorium errichtet. Dieser Ort zog im frühen Mittelalter viele Gläubige an.
- Region III präsentiert den westlichen Sektor, zwischen der Via della Foce und dem westlichen Abschnitt des decumanus maximus. Dieser Abschnitt beherbergt Wohn- und Gartenhäuser verschiedener Art. Gleich hinter den Mauern liegt ein prächtiges Bauwerk aus der Spätantike, das nie ganz fertiggestellt wurde.
- Region IV ist der südliche Sektor, zwischen dem westlichen Abschnitt des Decumanus maximus und dem südlichen Abschnitt des Cardo maximus. In der Region IV finden Sie das große Heiligtum der Magna Mater in der Nähe des Laurentina-Tors sowie zahlreiche Domus und Thermen. Entlang des Decumanus erstreckt sich ein Macellum (Markt). Dort war auch der Sitz des Kollegiums der Schola del Traiano. In der Nähe der Porta Marina befindet sich das Forum von Porta Marina.
- Region V ist der südöstliche Sektor, zwischen dem Decumanus Maximus und der semita der cippi. In Region V befinden sich zahlreiche Wohn- und Geschäftshäuser, Lagerhäuser sowie Domus und Bäder.
Geschichte der Stadt Ostia
Der Überlieferung nach gründete Anco Marzio, ein römischer König aus dem 7. Jahrhundert v. Chr., die erste römische Kolonie. Andere Historiker gehen davon aus, dass Ostia erst im 4. Jahrhundert v. Ch. gegründet wurde. Die Stadt entwickelte sich schnell zu einem einflussreichen Handels- und Hafenzentrum für Roms Getreideversorgung (Annona), vor allem während der Kaiserzeit. Außerdem war sie ein wichtiger Stützpunkt der römischen Flotte.
Ostia erlebte seine Blütezeit im 2. Jahrhundert, und viele der erhaltenen öffentlichen und privaten Gebäude lassen sich auf diese Zeit zurückführen. Zu dieser Zeit lebten in Ostia fünfzigtausend Menschen, die in der geschäftigen Hafenstadt ihren Lebensunterhalt gut bestreiten konnten. Viele davon waren Handwerker, wie Gerber und Seilmacher, aber auch viele Schiffbauer und Händler gab es in Ostia. Rom war in hohem Maße auf die Einfuhr von Getreide aus Afrika angewiesen, was es zu einer der begehrtesten Waren machte. Die Einfuhr des Getreides lief über Ostia.
Zu Beginn des 3. Jahrhunderts begann Ostias Abstieg, der später in der Bedeutungslosigkeit endete. Dazu trug auch bei, dass Kaiser Konstantin im Jahr 314 dem Ort Portus die Stadtrechte verlieh und kurz darauf mit Ostia zusammen in Rom eingliederte. Um 300 war Rom noch eine Millionenstadt, deren Einwohnerzahl in den folgenden Jahrhunderten allerdings aus verschiedenen Gründen stark sank.
Nach den Kämpfen mit den Ostgoten im Laufe des 5. Jahrhunderts lebten nur noch 15.000 Menschen in Rom. Dadurch wurden auch weniger Handelsgüter benötigt, sodass der Hafen in Ostia seine Bedeutung verlor.
Danach wurde Ostia aufgrund wiederkehrender Malariaepidemien, die durch die Sumpfbildung an der verlandenden Tiber-Mündung verursacht wurden, fast menschenleer. Nach dem Ende der Völkerwanderungszeit lebten also nur noch wenige Menschen in dieser Hafenstadt in der Nähe des antiken Roms.
In den 800er Jahren wurden die letzten verbliebenen Bewohner nach Gregoriopoli, einen Vorort Roms, umgesiedelt, der später ebenfalls überflüssig wurde.
Im Jahr 1613 führten die Bemühungen des Papstes, den Trajan-Kanal wieder schiffbar zu machen, dazu, dass Ostia auch als Hafen obsolet wurde.
Zu Beginn des 19. Jahrhunderts arbeiteten nur eine Handvoll Sträflinge in der Landwirtschaft um Ostia Antica.
Infolge der Sedimentation befindet sich der heutige Standort von Ostia etwa 3 km südwestlich von seinem ursprünglichen Standort entlang der Küste.
Ab dem 19. Jahrhundert begannen die archäologischen Ausgrabungen in Ostia Antica, die uns eine der bedeutendsten archäologischen Stätten der Welt bescherten.
Adresse
Ostia Antica, Viale dei Romagnoli, 717, 00119 Roma RM, Italien
Öffnungszeiten Ostia Antica
Für Ostia Antica gelten folgende Öffnungszeiten. Montags und an einigen offiziellen Feiertagen ist die Anlage geschlossen.
1. März – 31. März: 8.30 – 17.15 Uhr, letzter Einlass um 16.15 Uhr
1. April – 30. September: 8.30 – 19.00 Uhr, letzter Einlass um 18.00 Uhr
1. Oktober – 24. Oktober: 8.30 – 18.30 Uhr, letzter Einlass um 17.30 Uhr
25. Oktober – 28. (oder 29.) Februar: 8.30 – 16.30 Uhr, letzter Einlass um 15.30 Uhr
Angaben ohne Gewähr!
Unser Ausflugstipp Ostia Antica
Die archäologischen Ausgrabungen von Ostia und das dazugehörige Museum zählen laut Besucherzahlen stets zu den Top-20 der staatlichen Sehenswürdigkeiten Italiens.
Der archäologische Park ist eine der wichtigsten Sehenswürdigkeiten im Latium vor den Toren Roms und lohnt einen Besuch.
Foto:
Ostia Antica, neufal54, Pixabay
Altes Ostia Besichtigung, , CC BY 3.0, Wikimedia Commons
Terme del Foro, Eigenes Werk, CC BY 2.5, Wikimedia Commons
Region 2 Terme di Nettuno, Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, Wikimedia Commons
Altes Ostia – Mosaik,
