Monte Vulture

Monte Vulture, der älteste Vulkan im Apennin

Der Monte Vulture oder kurz Vulture-Massiv ist ein erloschener Vulkan in Norditalien, etwa 45 km von der Stadt Potenza in der Basilikata entfernt. Er hat einen Fläche von etwa 27 km² und ist damit ähnlich groß wie der Vesuv und das Roccamonfina-Massiv.

Landschaft um den Monte Vulture

Das Vulture-Massiv umfasst zwei hohe Gipfel: den Monte Vulture, der mit 1326 Metern der höhere ist, und den San Michele mit 1262 Metern.

Die Laghi di Monticchio, zwei durch eine Landbrücke getrennte Maare, liegen in seiner Caldera Valle dei Grigi auf einer Höhe von 656 m. Der kleinere der beiden Seen, der Lago Piccolo di Monticchio, ist als regionales Naturschutzgebiet geschützt.

Der Monte Vulture ist größtenteils bewaldet und hebt sich von der umgebenden Hügellandschaft dunkel ab. Die Vegetation gedeiht an den Hängen des Vulkans üppig, da die Böden aufgrund des vulkanischen Gesteins sehr fruchtbar sind.

Monte Vulture - Lago di Monticchio Piccolo
Der faszinierende Lago Piccolo di Monticchio ist als regionales Naturschutzgebiet geschützt.

Die Orte und Unterkünfte am Monte Vulture

Zu den bekannteren Orten an den Hängen des Monte Vulture gehören Melfi, Barile, Ripacandida, Atella, Rapolla und Ginestra. Rionero in Vulture ist der Hauptort. Eine gute Auswahl an Unterkünften gibt es in Melfi, wo auch das Castello di Melfi zu besichtigen ist, außerdem warten Hotels in Rionero in Vulture auf Besucher.

Freizeit am Monte Vulture

Die Caldera des Kraters ist ein beliebtes Naherholungsgebiet, in dem man wandern und die Natur genießen kann. Baden und vereinzelt Wassersport wie Rudern sind am Monticchio-See möglich.

Sehenswert ist die Abbazia di San Michele, ein Kloster mit einer Höhlenkirche, welche im 8. Jahrhundert an der Bergwand über dem Lago Piccolo gegründet und später erweitert wurde. Die Ruinen einer weiteren Klosterkirche Sant’Ippolito, die nach einem Erdbeben 1456 verlassen wurde, befinden sich zwischen den beiden Seen.

Monticchio-See
Am Monticchio-See sind Wassersportaktivitäten möglich.

Landwirtschaft am Monte Vulture

Weinanbau

Die Weinregion Vulture ist nach dem Berg benannt und produziert den DOC-Wein Aglianico del Vulture. Im Gebiet des Monte Vulture werden auf über 1500 Hektar rote Aglianico-Trauben angebaut, die einige der besten Rotweine Italiens hervorbringen. Etwa vierzig Betriebe in der Region produzieren jährlich etwa 2,5 Millionen Flaschen.

Produktion von Esskastanien

Die Kastanienhaine am Monte Vulture sind nicht nur schön, sondern auch wertvoll: Marroncino di Melfi DOP ist der geschützte Name für die köstlichen Kastanien, die in diesen Gebieten produziert werden.

Landwirtschaft am Monte Vulture
Auch die Landwirtschaft ist in der Region von einer großer Bedeutung.

Geschichte des Monte Vulture

Die ersten explosiven Ausbrüche des Vulkans gehen auf die Zeit vor etwa einer Million Jahren zurück, bei denen Glutnester entstanden.

Diese pyroklastischen Eruptionen und Ergüsse dauerten etwa 330.000 Jahre lang an, bis sie schließlich vor etwa 500.000 Jahren aufhörten. Eine mögliche Erklärung für die Entstehung des Valle dei Grigi ist, dass die gesamte Westflanke des Vulkans zusammengebrochen ist, ähnlich wie beim Mount St. Helens im Jahr 1980.

Es gab immer wieder lange Ruhephasen. Die letzten Lavaströme und die daraus resultierende Bildung von Lavadomen und Maaren ereigneten sich etwa 40.000 v. Chr.. Sekundäre vulkanische Aktivitäten gab es bis etwa 1820.

Foto:

Vulture-Massiv, Generale LeeEigenes Werk, CC BY-SA 4.0, Wikimedia Commons
Lago di Monticchio Piccolo, Rabih omeiri – Eigenes Werk, CC BY-SA 4.0, Wikimedia Commons
Monticchio-See, Σπάρτακος – Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, Wikimedia Commons
Landwirtschaft rund um den Vulkan, Unpodizucchero – Eigenes Werk, CC BY-SA 4.0, Wikimedia Commons