Italien ist eine der bedeutendsten Volkswirtschaften der Welt und gehört zu den führenden Nationen in vielen industriellen Bereichen. Dank der unvergleichlichen Dichte an Sehenswürdigkeiten ist Italien auch eine der Top-Tourismus-Destinationen weltweit.
Trotz statistisch hohem Durchschnittseinkommen- und vermögen gibt es große Unterschiede im Land. Sie erfahren hier die wichtigsten Fakten zur Republik, ihrer Bedeutung in der Europäischen Staatengemeinschaft und dem Lebensstandard in den verschiedenen Landesteilen.
Inhaltsübersicht
Sprachen und Währung
Die amtliche Landessprache ist Italienisch, wobei in einigen Regionen auch Deutsch, Ladinisch, Französisch und Slowenisch gesprochen wird.
Der Euro ist die offizielle Währung in Italien.
Italien: Regierung, Wirtschaft und internationale Bedeutung
Italien ist die Kurzbezeichnung für die Italienische Republik bzw. im Italienischen Repubblica Italiana. Der südeuropäische Staat hat eine Bevölkerung von 58,8 Millionen Einwohnern. Viele Bürger sind katholischen Glaubens.
Parlamentarische Republik
Die Geschicke der Republik werden vom Parlament gelenkt, das aus zwei gleichberechtigten Kammern, dem Senat und der Abgeordnetenkammer besteht. Das Staatsoberhaupt ist der jeweilige Präsident des Landes. Er steht in der Rangfolge über den Präsidenten der beiden Parlamentskammern und auch über dem Ministerpräsidenten. Den größten politischen Einfluss hat allerdings der oder die Ministerpräsident(in).
Der Regierungssitz befindet sich in der Hauptstadt Rom, die gleichzeitig eins der wichtigsten touristischen Zentren des Landes ist und die meisten Einwohner hat. Als Wirtschafts- und Finanzzentrum gilt Mailand.
Internationale Bedeutung
Viele Italienfans beschäftigt die Frage: „Ist Italien ein reiches Land?“ Laut dem Index der menschlichen Entwicklung zählt Italien als Industriestaat zu den am höchsten entwickelten Ländern der Erde. Dank seines hohen Bruttoinlandsprodukts gehört Italien auch zu den größten Volkswirtschaften der Welt.
In Bezug auf Lebensstandard, Bildung und Lebenserwartung liegen die Italiener ebenfalls auf Spitzenplätzen im internationalen Vergleich.
Mit ihren starken Streitkräften gehören die Italiener außerdem zu den wichtigsten Mitgliedern der NATO. Italien war eins der Gründerländer der Europäischen Union. Insgesamt ist es angemessen und folgerichtig, dass Italien Mitglied der G7 und G20 ist.
Heute zählen Deutschland, Frankreich, USA, China, Spanien, Niederlande, Großbritannien, Schweiz, Belgien, und Polen zu den wichtigsten Handelspartnern des Landes.
Land der Gegensätze durch Nord-Süd-Gefälle
Im Jahr 2021 betrug das Pro-Kopf-Vermögen der italienischen Bevölkerung 231.323 USD im Mittelwert und 112.138 USD im Meridian. Bezieht man zusätzlich das hohe Bruttoinlandsprodukt mit ein, steht Italien als Nation glänzend da. Doch bei dieser Bilanz darf man die hohe Staatsverschuldung und die großen Einkommens- und Vermögensunterschiede zwischen den nördlichen und südlichen Regionen Italiens nicht vergessen.
Die wirtschaftliche Zweiteilung Italiens, oft als „Nord-Süd-Gefälle“ bezeichnet, hat tiefgreifende Auswirkungen auf die Lebensbedingungen und die Wirtschaftssituation der Bewohner.
Der industrialisierte Norden Italiens, mit seinen blühenden Städten wie Mailand und Turin, ist bekannt für seine starke Wirtschaft, die von der Fertigungsindustrie, dem Finanzsektor und den Dienstleistungen geprägt ist. Die Regionen im Norden des Landes, wie Trentino-Südtirol, Lombardei, Aostatal, Emilia-Romagna, Latium, Venetien und Ligurien prosperieren und kommen durchweg auf ein jährliches Bruttoinlandsprodukt pro Kopf von 30.000 bis 41.300 Euro.
Im Gegensatz dazu hat der Süden seit Jahrzehnten mit wirtschaftlichen Schwierigkeiten zu kämpfen, die auch der Tourismus nicht wettmachen kann. Der Unterschied zum Norden zeigt sich deutlich am niedrigen Bruttoinlandsprodukt pro Einwohner von unter 20.000 Euro in den Regionen Basilikata, Sardinien, Molise, Apulien, Kampanien und Sizilien. Trauriges Schlusslicht des Landes ist Kalabrien mit einem BIP von nur 16.600 Euro. Der landschaftlich wunderschöne Landstrich geht touristisch noch eher als Geheimtipp durch. Eine intensivere Förderung des Tourismus könnte die Wirtschaft vielleicht insgesamt ankurbeln.
Die regionale Ungleichheit wird durch hohe Arbeitslosenquoten, geringeres Einkommen und allgemeine Armut verschärft. Diese wirtschaftliche Spaltung hat tiefe Wurzeln in der Geschichte Italiens. Die Folgen dieser Zweiteilung sind vielfältig und komplex. Sie führen zu einem Gefühl der Entfremdung unter den Bewohnern des Südens, die sich vom Rest des Landes abgeschnitten fühlen. Darüber hinaus verstärken die wirtschaftlichen Schwierigkeiten im Süden die Auswanderung in den Norden und ins Ausland, was zu einer weiteren Verschlechterung der Situation führt.
In jüngerer Zeit hat Italien versucht, dieses Problem verstärkt anzugehen, indem es Investitionen in den Süden lenkt und Reformen durchführt, um die Wirtschaft zu fördern. Dennoch ist Italien momentan noch ein Land der Gegensätze. Die wirtschaftliche Zweiteilung bleibt eine bedeutende Herausforderung für das Land.
Zentrum der Kunst, Kultur und Architektur
Italien war in der Antike das Herzstück des Römischen Reiches. Seitdem ist es zu einem bedeutenden Zentrum des Christentums geworden und hat sich diese Position bis heute erhalten.
Bereits während der Renaissance, des Barock und des Klassizismus blühten in Italien die Kunst, Kultur und Architektur. Italienische Künstler und Baumeister genossen weltweit Ruhm und Anerkennung. Oft wurden die Stile der italienischen Schlösser und Gärten von ausländischen Herrschern in ihrer Heimat kopiert.
So verwundert es heute nicht, dass es nirgendwo mehr UNESCO-Welterbestätten als in Italien gibt. Das unterstreicht eindrucksvoll die führende Position, die das Land schon vor Hunderten Jahren als kulturelles Zentrum einnahm.
Tourismus in Italien
Die einmalig schönen Landschaften, die vielen Urlaubsorte in herrlicher Lage am Meer, die romantischen Seen in Italien, das angenehme Klima und typisch italienische Lebensart locken seit Jahrhunderten zahlreiche Urlauber nach Italien. Für den Italien-Boom spielen die vielen UNESCO-Welterbestätten, die unvergleichliche Dichte an bedeutenden Museen, Galerien und architektonischen Meisterwerken allerdings eine mindestens ebenso große Rolle. Italien zählt mit jährlich rund 65 Millionen Touristen zu den meistbesuchten Ländern der Welt.
Vor allem unter den Deutschen ist Italien Urlaub traditionell sehr beliebt.
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