In der mittelitalienischen Provinz Pesaro und Urbino in Region Marken befindet sich die spektakuläre Furlo-Schlucht, auch bekannt als Furlo-Pass oder Gola del Furlo, an der berühmten antiken Römerstraße Via Flaminia. Hier können Sie atemberaubende Aussichten bewundern und ein Stück Geschichte auf sich wirken lassen.
Inhaltsübersicht
Gola del Furlo – der Grand Canyon Italiens
Auf einer Höhe von 212 Metern über dem Meeresspiegel hat der Fluss Candigliano eine atemberaubende Schlucht zwischen den Bergen Pietralata (889 m ü.d.M.) und Paganuccio (976 m ü.d.M.) gegraben. Seit 2001 ist die Gola del Furlo Teil des staatlichen Naturschutzgebiets und wird bei Touristen als Italiens eigener „Grand Canyon“ beworben.
Geschichte der Furlo-Schlucht
Um das Reisen auf der Via Flaminia zu erleichtern, baute der römische Kaiser Vespasian einen Tunnel durch eine ihrer engsten Stellen und nannte ihn „Forulum“, was lateinisch für „kleines Loch“ steht. Daneben liegt ein kleinerer Tunnel aus etruskischer Zeit, über dessen nordöstlichem Eingang eine Inschrift von seiner Fertigstellung zwischen 76 und 77 zeugt.
Mit einer Länge von 38,30 m, einer Breite von 5,47 m und einer Höhe von 5,95 m wurde dieser Tunnel damals fachmännisch in den massiven Kalkstein gemeißelt, ohne zusätzliche Auskleidung oder Stützkonstruktionen – eine beeindruckende Leistung.
Über die Jahrhunderte tobten immer wieder Kämpfe der verschiedensten Kriegsparteien um die strategisch wichtige Schlucht, wovon auch der Zweite Weltkrieg nicht ausgenommen ist.
Seit einem Jahrhundert wird der Fluss Candigliano 200 m unterhalb des Furlo-Tunnels durch einen Damm aufgestaut.
In den 1970er Jahren wurde die reizvolle Natur durch die intensive Tätigkeit in den Steinbrüche in der Schlucht immer mehr zerstört und hinterließ ein unansehnliches Chaos und eine verfallene Straße. Seit dem Bau der Strada Statale 3 Via Flaminia in den 1980er Jahren wurde der Autoverkehr größtenteils an der Gola del Furlo vorbei geleitet.
Adresse
Gola del Furlo, Via Flaminia, 36, 61041 Cagli PU
Fotos:
Die Furlo-Schlucht, , CC BY-SA 4.0, Wikimedia Commons
Furlo-Schlucht,