Felsbilder des Valcamonica

UNESCO-Welterbe Felsbilder des Valcamonica

Im Alpental Valle Camonica der Provinz Brescia befinden über 300.000 beeindruckende Petroglyphen, die Felsbilder des Valcamonica. Bereits vor 12.000 Jahren haben prähistorische Zivilisationen damit begonnen, sie in die Felsen des Valcamonica zu ritzen. Die Felsritzungen bieten Einblick in das Leben unserer Vorfahren, ihre Kultur und Denkweise.

Die meisten dieser Felsritzungen erzählen aus dem Alltag der Menschen. Sie zeigen Jagdpraktiken, Fischfang, Rituale, Wild- und Haustiere, aber auch abstrakte Symbole. Auffällig ist die häufige Abbildung des Elchs, der zu Beginn des Holozäns in der Region ausgestorben ist.

Die Felsbilder des Val Camonica bilden das weltweit größte Gebiet dieser Art. Im Jahr 1979 wurden sie von der UNESCO zum Welterbe ernannt, eine Anerkennung, die ihre historische Bedeutung unterstreicht.

Besucher können viele dieser Felszeichnungen besichtigen. Die Felsbildparks wirken wie ein riesiges Freilichtmuseum in einer wunderschönen, natürlichen Umgebung. Zum besseren Verständnis schließt man sich am besten einer touristischen Führung durch die Felsbildparks an. Zusätzlich gibt es Museen, in der man weitere interessante Exponate dazu findet.

Wie entstanden die Petroglyphen?

Petroglyphen sind Felsbilder, die durch das Entfernen von Oberflächenmaterial von Steinen erstellt wurden. Dies kann durch verschiedene Methoden erreicht werden, darunter Schnitzen, Kratzen und Schleifen. Sie sind eine der ältesten Formen menschlichen Ausdrucks und finden sich auf der ganzen Welt in vielen verschiedenen Kulturen. Petroglyphen können eine Vielzahl von Bildern darstellen, einschließlich Menschen, Tiere, Objekte und abstrakte Designs. Sie bieten oft wertvolle Einblicke in die Geschichte und Kultur der Menschen, die sie geschaffen haben.

Felsbilder des Valcamonica
Die Felsbilder des Valcamonica bieten Einblick in das Leben unserer Vorfahren.

Steckbrief Felsbilder des Valcamonica

  • Region: Lombardei
  • Provinz: Brescia
  • Gemeinden: Capo di Ponte, Darfo Boario Terme, Ossimo, Sonico, Sellero, Ceto (Nadro), Cimbergo, Paspardo
  • Adresse: Valcamonica, Lombardei, Italien
  • Entstehungszeit (Epochen): Neolithikum, Chalkolithikum, Bronzezeit, Eisenzeit

Geschichte der Felsbilder des Valcamonica

Die Geschichte des Valle Camonica begann vor etwa 15.000 Jahren mit dem Ende der letzten Eiszeit, als das Tal durch das Abschmelzen eines 90 Kilometer langen Gletschers geformt wurde. Während des Epipaläolithikum kamen erste Besucher, die sich dort ab dem Neolithikum dauerhaft niederließen. Über dieses Volk, die Camuni, ist relativ wenig bekannt, aber ihre Felszeichnungen sind berühmt geworden. Diese frühen Menschen haben uns über 300.000 Petroglyphen hinterlassen, die das Valle Camonica zum größten Zentrum der Felskunst in Europa machen.

Der Nationalpark der Felsgravuren von Naquane in Capo di Ponte wurde im Jahr 1955 von der Archäologischen Oberaufsicht der Lombardei gegründet.

Die Felsbilder des Val Camonica wurde 1979 als erste Stätte Italiens in die UNESCO-Weltkulturerbe-Liste aufgenommen und faszinieren die Besucher bis heute.

Felsbildparks im Val Camonica

Die Petroglyphen werden in den acht Felsbildparks des Valcamonica präsentiert.

Diese Parks sind nicht nur Forschungsstätten, sondern auch Schutzgebiete dieses einzigartigen kulturellen Erbes. Besucher haben die Möglichkeit, durch die herrlichen Landschaften des Valcamonica zu wandern und dabei die faszinierenden Felsbilder zu entdecken. Darüber hinaus gibt es Museen, die sich diesem Thema widmen und eine Vielzahl von Informationen über die Petroglyphen bereithalten.

Felsbilder des Valcamonica - Parco comunale archeologico e minerario di Sellero
Felsbilder im Parco comunale archeologico e minerario di Sellero

Die acht Felsbildparks des Val Camonica:

  • Parco nazionale delle incisioni rupestri di Naquane, Gemeinde Capo di Ponte
  • Parco archeologico nazionale dei Massi di Cemmo, Gemeinde Capo di Ponte
  • Parco archeologico comunale di Seradina-Bedolina, Gemeinde Capo di Ponte
  • Parco archeologico di Asinino-Anvòia, Gemeinde Ossimo
  • Parco comunale delle incisioni rupestri di Luine, Gemeinde Darfo Boario Terme
  • Parco comunale archeologico e minerario di Sellero, Gemeinde Sellero
  • Parco archeologico comunale di Sonico, Gemeinde Sonico
  • Riserva naturale Incisioni rupestri di Ceto, Cimbergo e Paspardo, Gemeinden Ceto (Nadro), Cimbergo, Paspardo

Kulturelle Bedeutung

Die Felsbilder des Valcamonica sind nicht nur eine wichtige archäologische Stätte, sondern auch ein bedeutendes kulturelles Erbe. Durch die Darstellung von Jäger- und Sammlerszenen, Ritualen, Göttern und Göttinnen sowie alltäglichen Szenen können wir viel über das Leben unserer Vorfahren lernen. Sie sind auch ein Zeugnis für die künstlerischen und handwerklichen Fähigkeiten dieser frühen Gesellschaften. Die Petroglyphen sind auch ein wichtiger Teil der lokalen Kultur und Identität, was durch Feste und Traditionen rund um das Thema deutlich wird.

Führungen durch die Felsbildparks des Valcamonica

Um die Felsbilder des Valcamonica zu besuchen, empfiehlt es sich, die offiziellen Führungen und Touren der Felsparks zu nutzen. Dadurch wird eine sachkundige und respektvolle Betrachtung der Petroglyphen gewährleistet. Das Tragen von festen Schuhen und angemessener Kleidung wird für die Wanderungen empfohlen, da die Wege durch die Natur führen.

Es werden unterschiedliche Touren durch die Felsbildparks angeboten, die bei ungefähr einer Stunde Dauer beginnen.

Informationen finden Sie auf https://museilombardia.cultura.gov.it/en/museums/parco-nazionale-delle-incisioni-rupestri/

In der Nähe der Parks gibt es auch Unterkünfte und Restaurants, um den Besuch zu einem angenehmen Erlebnis zu machen.

Felsbilder des Valcamonica
Die kamunische Sprache ist eine ausgestorbene Sprache, die im 1. Jahrtausend v. Chr. im Val Camonica gesprochen wurde.

Öffnungszeiten

Öffnungszeiten Felsbildparks

Da Felsbilder des Valcamonica verteilen sich auf acht Felsbildparks und mehre Gemeinden. Hinzu kommt, dass die Parks im Sommer und Winter unterschiedliche Öffnungszeiten haben und während Schlechtwetterperioden auch geschlossen sein können. Daher bitten wir Sie, die Öffnungszeiten stets aktuell zu recherchieren.

Informationen dazu erhalten Sie hier: http://www.parcoincisioni.capodiponte.beniculturali.it/

Öffnungszeiten Museo archeologico nazionale della Valle Camonica

  • Montag: geschlossen
  • Dienstag: 08.30–14.00 Uhr
  • Mittwoch: 08.30–14.00 Uhr
  • Donnerstag: 08.30–14.00 Uhr
  • Freitag: 08.30–14.00 Uhr
  • Samstag: 08.30–17.00 Uhr
  • Sonntag: 08.30–17.00 Uhr

Adresse: Piazzale Giacomini, 2, 25040 Cividate Camuno BS, Italien

Webseite: http://www.museoarcheologico.valcamonicaromana.beniculturali.it/

Angaben ohne Gewähr!

Weitere Sehenswürdigkeiten in der Umgebung

Besuchen Sie auch das malerische Städtchen Lovere am Iseosee, das nur 30 Autominuten entfernt liegt, und das Adamello Park Wildlife Center, um Ihre Reise perfekt zu ergänzen. Einen Abstecher lohnt auch das zwischen Olivenhainen und Zypressen liegende frühere Fischerdorf Riva di Solto mit seinem mediterranen Charme.

Fazit

Die Felsbilder des Valcamonica sind eine faszinierende und bedeutende archäologische Stätte, die es zu entdecken gilt. Das UNESCO-Welterbe bietet Einblicke in unsere Vergangenheit und die Möglichkeit, sich mit der Entwicklung der Menschheit auseinanderzusetzen. Durch den Schutz und die Erforschung der Petroglyphen können wir dieses wertvolle kulturelle Erbe auch für zukünftige Generationen erhalten.

Besuchen Sie das Valcamonica und tauchen Sie ein in die faszinierende Welt der Petroglyphen!

 

Bitte beachten: Wir haben die Angaben im Artikel „Felsbilder des Valcamonica“ gewissenhaft recherchiert. Dennoch können wir keine Garantie für Korrektheit und Aktualität geben.

 

Fotos auf der Seite „Felsbilder des Valcamonica“:

Felszeichnung mit Menschen, stefanotanfoglio auf Pixabay
Felsbilder, Luca GiarelliEigenes Werk, CC BY-SA 3.0, Wikimedia Commons
Felsbilder im Parco comunale archeologico e minerario di Sellero, Luca Giarelli – Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, Wikimedia Commons
Kamunische Sprache, Luca Giarelli, CC-BY-SA 3.0, CC BY-SA 3.0, Wikimedia Commons