Die Engelsburg in der Hauptstadt Rom, die im Italienischen Castel Sant’Angelo heißt, wurde zwischen 123 und 139 nach Christus gebaut. Der Kaiser Hadrian ließ das Bauwerk als Mausoleum für sich selbst errichten, mit dem Bau wurde bereits zu seinen Lebzeiten begonnen. Daher war der antike Name des Gebäudes auch Hadrianeum, die Bezeichnung Engelsburg stammt aus dem Jahr 590, als dem Papst Gregor I. im Bauwerk der Erzengel Michael erschien.
Kaiser Hadrian, seine Frau Sabina sowie ihr Sohn Lucius Aelius starben im Jahr 138 und wurden ein Jahr später in der Engelsburg beigesetzt. Anschließend fanden auch die sterblichen Überreste von insgesamt sechs Nachfolgern Hadrians im Mausoleum ihre letzte Ruhe, darunter Marc Aurel und Caracalla.
Das ursprüngliche Gebäude hatte die Form eines Zylinders mit einem Durchmesser von 64 Metern und einer Höhe von 20 Metern. Auf dem Zylinder wurde ein Zypressengarten angelegt, in dessen Mitte ein kleiner Tempel stand. Auf dem Tempel thronte schließlich noch eine Quadriga mit Kaiser Hadrian als Wagenlenker.
Im Laufe der Zeit wurde das Hadrianeum immer mehr erweitert und diente ab dem 10. Jahrhundert den Päpsten als Burg, in die sie bei Gefahr fliehen konnten. Daher befinden sich verschiedene päpstliche Gemächer im Gebäude. Während der Inquisition wurde es zudem als Gefängnis genutzt, in dem unter anderem Galileo Galilei und Giordano Bruno einsaßen. Nachdem die Engelsburg im 19. Jahrhundert von Frankreich beschlagnahmt wurde, ging sie wenig später in den Besitz Italiens über. Der Staat baute das heute aus fünf Ebenen bestehende Gebäude zu einem Museum mit 58 Sälen aus. Die Engelsburg ist heute eine der bekanntesten Sehenswürdigkeiten Roms.
© Foto der Engelsburg (Castel Sant’Angelo)
„003CastelSAngelo“ von MarkusMark – Eigenes Werk. Lizenziert unter CC BY-SA 3.0 über Wikimedia Commons, Lizenztext: http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/legalcode