Die Caracalla-Thermen wurden zwischen 206 und 216 nach Christus erbaut. Im Lateinischen heißt die Badeanlage Thermae Antoninianae. In Auftrag gab sie der Kaiser Septimius Severus, unter Kaiser Caracalla wurde sie fertiggestellt.
Sowohl ihr heutiger als auch ihr antiker Name sind auf Caracalla zurückzuführen, dessen eigentlicher Name Marcus Aurelius Severus Antoninus lautete. Der Zutritt in die Thermen war kostenfrei und für alle gesellschaftlichen Schichten erlaubt. Da sie sich am Stadtrand von Rom in einer Umgebung befanden, in der vor allem Plebejer lebten, profitierte diese eher arme Schicht davon.
Die Thermen hatten eine Grundfläche von 337 mal 328 Metern. In der Mitte der Anlage stand das Hauptgebäude, das 214 Meter lang und 110 Meter breit war. Darin befanden sich unter anderem das kalte Schwimmbecken Natatio, sein warmes Pendant Caldarium sowie zwei Sporthallen, genannt Palaestra. Ebenso gab es in der Anlage eine Bibliothek, die zugleich erst die zweite öffentliche Bücherei Roms war.
Auf dem Gebäude befindet sich eine noch immer erhaltene Kuppel aus Ton, die mit einem Durchmesser von 35,08 Metern die bis heute weltweit größte ihrer Art ist. Insgesamt konnten sich in den Thermen bis zu 2.000 Menschen gleichzeitig aufhalten. Zur Speisung mit Wasser diente das Aquädukt Aqua Marcia, das im Jahr 537 von den Goten zerstört wurde. Dadurch wurde die Nutzung der Caracalla-Thermen unmöglich gemacht und ihr Verfall besiegelt. Heute finden hier zuweilen Opernaufführungen unter freiem Himmel statt.
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Caracalla-Thermen, pcdazero, Pixabay