Inhaltsübersicht
Ein grüner Traum bei Ventimiglia
Der malerische Hanbury Garten (italienisch Giardini Botanici Hanbury) ist ein Botanischer Garten am Capo Mortola, einer Landzunge nahe bei Mortola Inferiore an der Italienischen Riviera. Er gehört zu Gemeinde Ventimiglia in der Provinz Imperia der Region Ligurien.
Der Hanbury Garten wurde im 19. Jahrhundert von dem englischen Reisenden und Gartenliebhaber Thomas Hanbury angelegt. Der Park der Villa gehört zu den berühmtesten Akklimatisierungsgärten Europas. Er wechselte über die Generationen mehrmals die Besitzer und ist heute in der Hand der Universität Genua. Die herrliche und wissenschaftlich bedeutende Anlage wurde bereits als UNESCO-Weltkulturerbe vorgeschlagen. Die Öffentlichkeit ist herzlich eingeladen, den Hanbury Garten zu besuchen.
Pflanzensammlung und Kunstwerke im Hanbury Garten
Der Botanische Garten Hanbury beherbergt eine Vielzahl tropischer und subtropischer Pflanzen. Allein im Katalog von 1912 wurden über 6.000 aufgeführt, die nach ihren Arten in Zonen eingeteilt sind. Dazu gehören allein 114 Agaven-Arten, zahlreiche Aloen, Sukkulenten und Kakteen. Eukalyptusbäume sind ebenso zu sehen wie Zitrusfrüchte, Bananenbäume, Avocados, Palmfarne, Yuccas, Ginkgo biloba, Rosen- und Pfingstrosen sowie mediterrane aromatische Pflanzen, um nur einige der vielen Arten zu nennen.
Der Garten ist aber nicht nur wegen seiner botanischen Sammlung bemerkenswert, sondern auch wegen der künstlerisch wertvollen Springbrunnen, Statuen und architektonischen Elemente. Der Drachenbrunnen ist einer der berühmtesten Springbrunnen im Hanbury Garten. Thomas Hanbury erwarb im japanischen Kyoto eine Bronzestatue, die ihm seinen Namen verlieh. Sie ist am Brunnen ausgestellt. Auf der Hinterseite des kleinen Wasserbeckens befindet sich die Statue eines Sklaven aus der Canova-Schule.
Das maurische Mausoleum, oft auch kurz auch Hanbury Grab genannt, ist eines der wichtigsten architektonischen Elemente des Anwesens. Es beherbergt die Asche von Sir Thomas Hanbury und seiner Frau Katherine Aldam Pease.
Geschichte des Hanbury Gartens
Im Jahr 1867 kaufte der vermögende Teehändler Thomas Hanbury die Villa Orengo, die sich auf einem 18 Hektar großen Grundstück in der Gemeinde Ventimiglia befindet. Er hegte den Plan, einen botanischen Garten mit Pflanzen aus aller Welt anzulegen.
Das Klima an diesem Ort ist ideal für Weinreben, Olivenhaine und Macchia, so dass der Hang damit bereits bedeckt war. Mit Hilfe seines Bruders Daniel Hanbury und später des deutschen Gärtners Ludwig Winter schuf Thomas Hanbury ein grünes Idyll, welches schnell zu Weltruhm kam. Kurt Dinter war von 1894 bis 1897 Kurator des Botanischen Gartens.
Der Pflanzenbestand entwickelte sich rasant. Im Jahr 1883 enthielt der Index seminum 600 verschiedene Samenarten. Der Katalog von 1912 enthielt er dann bereits um die 6.000 Arten.
Nach dem Tod von Thomas Hanbury im Jahr 1907 übernahm sein Sohn Cecil den Garten. Nach dem Ersten Weltkrieg setzte sich Lady Dorothy, Cecils Gemahlin, für die Wiederherstellung des Gartens ein. Der italienische Staat kaufte den Garten 1960 von Lady Dorothy. Das Institut für Ligurische Studien versuchte ihn instand zu setzen, aber das überstieg seine finanziellen Mittel, sodass er 1987 von der Universität Genua übernommen wurde.
Wege durch den Hanbury Garten
Sie können den Hanbury Garten auf zwei verschiedenen Wegen besichtigen, einer ist beschildert und recht bequem zu bewältigen, der andere ist etwas anspruchsvoller.
Der beschilderte Weg durch den Hanbury Garten führt die Besucher zuerst zur Zone der „Vier Jahreszeiten“ (Quattro Stagioni). Dieser folgen die Zonen der Aloen und Cyclamen, um in den japanischen Garten (Campana giapponese) zu gelangen. Von dort geht man durch die „Pergola“, dann am Drachenbrunnen (Fontana del Drago) vorbei und sieht sich plötzlich im Garten der Gerüche (Giardino dei profumi). Zum Ende hin kommt man zum „Mausoleo Moresco“, wo Sir Thomas Hanbury und seiner Frau Lady Katherine Pease ihre letzte Ruhestätte fanden.
Wenn Sie weiter den Hang hinuntergehen, stoßen Sie schließlich auf die Via Julia Augusta, eine alte Römerstraße. Vorbei an einem alten Olivenhain und einem Salbeigarten erreichen Sie am Ende die Küste.
Der schwierigere Weg beginnt im Pinienwäldchen und führt vorbei an südafrikanischen Akazien, zum „Pozzo Veneto“. Auf halber Höhe des Hangs befindet sich der australische Wald (Foresta Australiana) mit Eukalyptuspflanzen aus Queensland und Westaustralien. Diesen durchwandern Sie, bis Sie die Südterrasse erreichen. Dort wartet eine schöne Rosensammlung im „Giardinetti“ auf Sie. Nehmen Sie nun den Palmenhain, die „Viale delle Cycas“ und den Bananenwald in Angriff. Wenn Sie alles durchquert haben, sehen Sie einen Peruanischen Pfefferbaum in der Nähe des Ausgangs.
Adresse
Botanischer Garten Hanbury, Corso Montecarlo, 43, 18039 Ventimiglia IM
Unser Tipp
Um den Botanischen Garten Hanbury zu lieben, muss man kein Gartenexperte sein. Die Schönheit und Vielfalt der Anlage beeindruckt jeden, der Pflanzen und sehenswerte Anlagen liebt. Daher ein guter Tipp für den Ligurien-Urlaub!
Fotos: