In L’Aquila in der Region Abruzzen thront das Forte Spagnolo aus dem 16. Jahrhundert, das zu den imposantesten Festungsanlagen aus der Epoche der Renaissance im mittleren und südlichen Italien gehört.
Die Spanische Festung oder il Castello, wie die es die Einheimischen nennen, wurde nach den schweren Beschädigungen durch das Erdbeben 2009 in L’Aquila noch nicht wieder neu eröffnet. Dennoch kann man einen Ausflug dorthin unternehmen, denn auch das Äußere ist wirklich beeindruckend.
Forte Spagnolo, eine Festung gegen die eigenen Bürger
Die Festung, die eher der Kontrolle als der Verteidigung der Stadt diente und als autarkes Bauwerk fungierte, wurde nie belagert. Bezeichnenderweise richten sich die Kanonen auf die Innenstadt statt zur Verteidigung nach außen.
Sie wurde im 17. Jahrhundert vom spanischen Gouverneur als Residenz genutzt. Später, im 19. Jahrhundert, besetzten französische Soldaten die Burg. Danach wurde das Gebäude als Gefängnis und für militärische Zwecke genutzt. Im Zweiten Weltkriegs waren Nazi-Soldaten dort untergebracht. Seit 1902 ist es allerdings schon ein nationales Denkmal.
Das wichtigste Museum der Region, das Nationalmuseum der Abruzzen, befindet sich heute in diesem Gebäude, nachdem es 1951 von der Aufsichtsbehörde für Denkmäler und Galerien der Abruzzen und Molise restauriert wurde. Das Gebäude wurde häufig für Ausstellungen und Konferenzen genutzt und beherbergt ein Auditorium und einen Konferenzraum. Allerdings war das Erdbeben in L’Aquila im Jahr 2009 war so verheerend, dass es das Bauwerk schwer beschädigte. Seit 2011 laufen die Restaurierungsarbeiten, um es bald wieder vollständig für die Öffentlichkeit zugänglich zu machen.
Derzeit kann man die beeindruckende Festungsanlage von außen bestaunen. Gelegentlich gibt es eine Führung durch das Fort, aber nicht im gewohnten Umfang.
Adresse: Forte Spagnolo, Viale Ottavio Colecchi, 1 – 67100 L’Aquila AQ
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