Aosta

Urlaub in Aosta

Aosta liegt im Dreiländereck Italien-Frankreich-Schweiz in den italienischen Alpen. Die Hauptstadt der autonomen Region Aostatal wird von den majestätischen Bergen Becca di Nona, Monte Emilius, Pointe de Chaligne und Becca di Viou umrahmt. Von der Stadt aus bietet sich ein herrlicher Blick auf das Haupttal mit dem Mont Blanc im Hintergrund.

Viele der Wohn- und Geschäftshäuser wurden schon vor über 100 Jahren erbaut. Die maximal drei Stockwerke hohen Gebäude verleihen Aosta heute das Flair einer idyllischen Bergstadt. Touristisch profitiert Aosta von seiner traumhaften Landschaft, die Wanderer, Kletterer und Wintersportler begeistert, aber auch vom römischen Erbe, welches historisch Interessierte anzieht.

Sehenswürdigkeiten in Aosta

Die bekanntesten Sehenswürdigkeiten von Aosta stammen von prähistorischen Kulturen und aus der Römerzeit. Doch auch die mittelalterlichen Kirchen, einige schöne Bauten aus dem 19. Jahrhundert und die moderneren Museen sind sehenswert. Das Zentrum der Stadt bildet heute der Émile-Chanoux-Platz, auf dem sich das 1839 erbaute Rathaus befindet.

Aosta - Émile-Chanoux-Platz
Im Zentrum von Aosta liegt der Émile-Chanoux-Platz mit herrlichen Gebäuden wie dem Rathaus und zwei Hotels.

Archäologische Stätte Saint-Martin-de-Corléans

Die Area Mégalithique de Saint-Martin-de-Corléans ist eine bedeutende archäologische Kult- und Grabstätte aus dem 3. Jahrtausend vor Christus. Sie gehört zu den größten Megalithanlagen Italiens und bietet faszinierende Einblicke in die frühe Besiedlung der Region. Besucher können hier antike Gräber, Dolmen, Menhire, Stelen und Artefakte erkunden, die die Geschichte der prähistorischen Kulturen der Alpenregion lebendig werden lassen. Die gut gestalteten Ausstellungen und interaktiven Displays machen den Besuch für alle Altersgruppen interessant.

Nach der zufälligen Entdeckung der prähistorischen Anlage im Jahr 1969 begannen systematische Ausgrabungen. Die Funde werden seit Anfang des 21. Jahrhunderts in einem eigens auf dem Gelände errichteten Museum ausgestellt.

Adresse: Corso Saint Martin de Corléans, 107

Das römische Erbe

Das Aostatal wurde bereits im 3. Jahrhundert vor Christus besiedelt, wobei das Volk der Salasser zu den ersten Siedlern gehörte. Es betrieb neben der Landwirtschaft am Fluss Duria (Dora Baltea) erfolgreich die Goldwäscherei. Das Gold des Flusses weckte freilich Begehrlichkeiten. Außerdem wollten die Römer die gut genutzten Verkehrswege und Alpenpässe der Region beherrschen. Also unterwarfen sie unter allerlei Vorwänden im Jahr 143 v. Chr. erstmals die Salasser. Da sich das tapfere Alpenvolk gegen die barbarische Herrschaft der Römer wehrte, ließ Kaiser Augustus die Salasser im Jahr 25 v. Chr. endgültig vernichten, versklaven oder deportieren. Anstelle des bereits bestehenden Legionslagers entstand die Kolonie Augusta Praetoria Salassorum, das spätere Aosta. Dort wohnten zunächst Militärangehörige und ihren Familien.

Wie damals üblich, wurde die Stadt als Rechteck mit rechtwinklig zueinander liegenden Straßen angelegt und in 64 Häuserblöcke, den sogenannten Insulae, unterteilt. Diese Grundstruktur ist im Stadtzentrum bis heute erhalten. Reste des Triumphbogens, des römischen Forums, eines Amphitheaters und der Stadtmauer mit den Türmen können besichtigt dort werden.

Römische Stadtmauer mit Stadttoren und Türmen

Die Stadtmauer von Augusta Praetoria Salassorum diente ab der Antike bis über das Mittelalter hinaus dem Schutz von Aosta. Teile der römischen Befestigung sind noch erhalten und zeigen ein gutes Bild römischer Stadtbefestigung, weshalb sie 2015 für die UNESCO-Welterbe-Kandidatur angemeldet wurde.

Von den vier Toren der römischen Stadtmauer kann man heute noch die imposante Porta Prætoria im Osten besichtigen, welche im Mittelalter durch einen Turm ergänzt wurde. Archäologische Überreste der Porta decumana im Westen und der Porta principalis sinistra im Norden sind ebenfalls noch sichtbar. Von den zwanzig Mauertürmen sind sechs in veränderter Form erhalten.

Adresse: Piazza Porta Pretoria

Augustusbogen

Der im Jahr 25 v. Chr. errichtete Augustusbogen sollte Kaiser Augustus nach dem Sieg über den keltischen Stamm der Salasser ehren. Er wurde außerhalb der antiken Stadt Augusta Praetoria errichtet. Damals führte die Straße Richtung Haupttor Porta Prætoria unter ihm hindurch.

Im 12. Jahrhundert bewohnte eine adlige Familie den Bogen, der 1318 zu einer Festung für Bogenschützen ausgebaut wurde. 1449 wurde ein Kreuz als Votivgabe im Inneren angebracht, um Überschwemmungen zu verhindern. Das originale Kreuz ist heute im Domschatzmuseum Aosta zu sehen.

Adresse: Piazza Arco D’Augusto

Augustusbogen in Aosta
Der Augustusbogen wurde im Jahr 25 v. Chr. als Ehrenbogen für Kaiser Augustus errichtet.

Römisches Theater

Das Römische Theater von Aosta wurde einige Jahrzehnte nach der Gründung der Stadt während der Herrschaft Augustus errichtet und bot bis zu 4.000 Zuschauern Platz. Die imposante Südfassade ist neben einigen kleineren Strukturen noch erhalten. Das Amphitheater bietet auch heute noch eine eindrucksvolle Kulisse für kulturelle Veranstaltungen.

Adresse: Via Porta Praetoria, 11

Ruinen des römischen Theaters in Aosta
Die Ruinen des römischen Theaters in Aosta sind eine beliebte Sehenswürdigkeit des Ortes.

Römisches Forum Aosta und Kryptoportikus

Das Forum in der Stadtmitte erstreckte sich über acht Insulae. Gleich daneben schließt sich der noch erhaltene Kryptoportikus an. Der Laufgang unter der Erde hat mehrere Arme. Über seine frühere Funktion wird noch spekuliert.

Adresse: P. Caveri, 3

Neben den genannten Gebäuden gehören ein römischer Friedhof mit antiken Grabbauten und der Reste einer frühchristlichen Kirche zum historischen Erbe. Wie in vielen römischen Städten gab es auch in Bade-Termen.

MAR – Museo Archeologico Regionale

Das regionale Archäologische Museum von Aosta beherbergt eine beeindruckende Sammlung von Artefakten aus der prähistorischen, römischen und frühchristlichen Zeit. Die Ausstellungen bieten eine tiefere Einsicht in die Geschichte und Entwicklung der Region. Das Museum ist ideal für alle, die mehr über die Vergangenheit Aostas erfahren möchten.

Adresse: Piazza Roncas, 12, 11100 Aosta AO, Italien

Kathedrale von Aosta

Die Santa Maria Assunta Kathedrale von Aosta ist ein religiöses Meisterwerk mit beeindruckenden Fresken und einer prächtigen romanischen Architektur. Sie wurde im 11. Jahrhundert erbaut und vereint Elemente aus verschiedenen Epochen, was sie zu einem einzigartigen spirituellen und kulturellen Zentrum macht.

Der Chor zeigt einen bemerkenswerten Mosaikfußboden aus dem 12. Jahrhundert und ein wertvolles Chorgestühl aus dem 15. Jahrhundert. Die Fenster des Mittelschiffs enthalten Glasmalereien aus dem 12. und 13. Jahrhundert, während die Seitenkapellen jüngeren Datums sind.

Adresse: Piazza Giovanni XXIII

Domschatz im Museo del Tesoro

Das Domschatzmuseum, ein bedeutendes Kirchen- und Bistumsmuseum, befindet sich in der Kathedrale von Aosta. Es bietet eine beeindruckende Sammlung christlicher Kunstwerke vom 13. bis 18. Jahrhundert, einschließlich Holzschnitzarbeiten aus der Gotik. Das Museum thematisiert auch die Religionsgeschichte des Aostatals und beherbergt unter anderem ein spätantikes Diptychon und das Grabdenkmal des Grafen Thomas II. von Savoyen.

Adresse: Piazza Giovanni XXIII

Sant’Orso Kollegiatstiftskirche

Diese historische Kirche ist bekannt für ihre romanische Architektur und die wunderschön geschnitzten Kapitelle im Kreuzgang. Der angrenzende Friedhof und die Krypta bieten weitere Einblicke in die religiöse Geschichte der Region. Besonders beeindruckend ist das jährlich stattfindende Sant’Orso-Festival, das viele Besucher anzieht.

Adresse: Via Sant’Orso

Freizeitangebote in Aosta

Das Aostatal vereint mehrere attraktive Skigebiete, weshalb Aosta vor allem von Skiurlaubern gern bereist wird. Ambitionierte Skiläufer können von den Hängen des Schweizer Skigebietes am Matterhorn bis ins italienische Aostatal abfahren. Weitere gern genutzte Freizeitangebote in sind Mountainbiking und Reiten in der schönen Umgebung.

Auch weniger sportbegeisterte Besucher der Stadt kommen auf ihre Kosten. Sie können beispielsweise Käsespezialitäten aus der Region genießen oder Rot- und Weißweine verkosten, die im Aostatal angebaut werden. Die Weinbar Roberto Jacqemod bietet eine Vielzahl edler Weine der umliegenden Weingüter. Traditionelle Backwaren wie Fladenbrote und Foccacia werden von der Bäckerei Domenico Bovio angeboten.

Besonders gut eignet sich die Urlauberstadt zum Shoppen. Ein Bummel durch die anheimelnde Fußgängerzone mit ihren kleinen Geschäften und Straßencafés ist anregend und erholsam. An der Via Jean-Baptiste de Tillier befinden sich die Maßschneiderei Sartoria, das Mode- und Schuhhaus Guichardaz sowie der Juwelier Trossello. Auf dem Chanoux-Platz im Stadtzentrum werden in einem Spezialgeschäft Stoffe aller Art angeboten. Zudem findet hier alljährlich der Weihnachtsmarkt von Aosta statt.

Empfohlene Unterkünfte in Aosta

Dank der guten Wintersportbedingungen und des beliebter werdenden Sommertourismus gibt es einige schöne Unterkünfte in der Stadt. Die folgenden Ferienwohnungen und Hotels in Aosta wurden von ehemaligen Gästen hervorragend bewertet und weiterempfohlen. Sie können Sie bei unserem Reisepartner Booking.com günstig buchen.

Empfehlenswerte Ferienwohnungen und Hotels in Aosta:

  • Domus Antica **** – Die Pension bietet sehr gemütliche Zimmer im Landhausstil und liegt nur 500 m von der Seilbahn Pila entfernt. WLAN und eigenes Bad sowie Tee- oder Kaffeezubehör vorhanden.
  • Hotel Milleluci **** – Das gemütliche Familienhotel mit Panoramablick im traditionellen Stil lockt mit eigenem Wellnesscenter, welches mit Sauna, Whirlpool und Türkischen Bad aufwartet. Im Sommer ist der Außenpool geöffnet.
  • Relais Bondaz **** – Die Unterkunft Relais Bondaz vereint auf schönste Weise rustikalen Stil mit moderner Ausstattung, zu der WLAN, klimatisierte Zimmer, Flachbild-TV und ein gut ausgestattetes Badezimmer gehört. Vor allem die kuppelartigen Decken einiger Zimmer, die warmen Naturfarben und die interessante Wandgestaltung begeistern viele Gäste.
  • 21Barra5 Guest House **** – Sehr hübsche Unterkunft mit Garten und Gemeinschaftslounge. Gäste dürfen sich auf kostenloses WLAN, Safe, Flachbild-TV, Balkon und klimatisierte Zimmer freuen. Im Winter ist man mit einem Abstellraum für die Skier auf Wintersportler eingerichtet. Für die warme Jahreszeit können kostenlose Fahrräder ausgeliehen werden.

Anreise

Aosta ist aus Richtung Stuttgart über Bern auf den deutschen und Schweizer Autobahnen A 81, A 864, A 1, A 12 und A 9 erreichbar.

Ausflugsziele rund um den Ort

Empfehlenswerte Ausflugsziele für Besucher der Stadt sind die Festung Bard am Eingang des Aostatals, die Burg von Verres, die Burg von Fenis und das Schloss Ussel. Auch zur gut erhaltenen Römerbrücke Pont Saint Martin im Nachbarort lohnt sich ein Abstecher. Der spektakuläre Skyway Monte Bianco ist rund 37 km entfernt und lohnt ebenfalls einen Ausflug.

Der nächste Skiort auf italienischer Seite ist Antey-Saint-André, der auch von Alpinisten sehr geschätzt wird.

Das Castello di Fénis ist eine der bekanntesten Burgen im Aostatal und ein Meisterwerk mittelalterlicher Architektur. Die Burg zeichnet sich durch ihre beeindruckenden Türme und Fresken aus, die einen Einblick in das Leben des Adels im Mittelalter bieten.

Im Castello di Issogne kann man gut erhaltenen Innenräume und die wunderschönen Wandmalereien bestaunen, die das Leben im 15. Jahrhundert darstellen. Charmante Innenhöfe und Gärten, laden zum Verweilen ein.

Fazit

Aosta verspricht eine unvergessliche Reise durch Zeit und Natur und verführt jeden Besucher, die Geheimnisse seiner geschichtsträchtigen Vergangenheit und atemberaubenden Umgebung zu entdecken.

 

Fotos:

Panorama des Ortes, Tiia MontoEigenes Werk, CC BY-SA 3.0, Wikimedia Commons
Émile-Chanoux-Platz, Camera-man, Pixabay
Augustusbogen, claudiodivizia, 123rf
Ruinen des römischen Theaters, claudiodivizia, 123rf