Auf dem Esquilinhügel, nahe dem Kolosseum in der italienischen Hauptstadt, steht die Basilika Sankt Peter in den Ketten – so lautet die deutsche Übersetzung von „San Pietro in Vincoli al Colle Oppio“.
Ihren Namen verdankt die Kirche den in einer Glasvitrine unter dem Altar als kostbare Reliquie aufbewahrten Ketten, die der Heilige Petrus im Kerker von Jerusalem und im Mamertinischen Kerker Roms getragen haben soll. Bekannt ist die Basilika jedoch in erster Linie für das von Michelangelo gestaltete Grabmal Papst Julius des Zweiten mit den Statuen von Rachel, Lea und Moses. Vor allem die überlebensgroße, Ehrfurcht gebietende Mosesstatue zieht Besucher in ihren Bann. Sie gilt als eines der wichtigsten Werke des Künstlers überhaupt. Moses ist hier dargestellt mit den Gesetzestafeln bei seiner Rückkehr vom Berg Sinai, als er das israelitische Volk beim Tanz um das goldene Kalb antrifft.
Die auf Überresten aus dem zweiten Jahrhundert erbaute Kirche wurde im Jahre 439 durch Papst Sixtus III. geweiht. Im Laufe der Geschichte mehrmals umgebaut, erhielt sie zuletzt Anfang des 18. Jahrhunderts durch den Architekten Francesco Fontana den Stil des Spätbarock. Den Augustiner-Chorherren vom Lateran dient sie bis heute als Ordenskirche.
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„San pietro in vincoli, esterno“ von Sailko – Eigenes Werk. Lizenziert unter CC BY-SA 3.0 über Wikimedia Commons. Lizenztext: http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/legalcode