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Urlaub in Volterra
Volterra liegt knapp 50 Kilometer südöstlich von Pisa in der gleichnamigen Provinz. Den Beinamen Alabasterstadt trägt der Ort zu Recht. Inmitten von bizarren Felsabbrüchen, Geröllhalden und Tonbergen gelegen, ist Volterra bis heute das Zentrum der italienischen Alabasterverarbeitung geblieben. Prachtvolle Paläste und Kirchen künden vom einstigen Wohlstand.
Vom 12. bis zum 14. Jahrhundert genoss die Republik Volterra eine gewisse politische und wirtschaftliche Autonomie, bevor sie von Florenz einverleibt wurde. Als steingewordenes Zeugnis der neuen Machtverhältnisse ließen die Medici eine monumentale Festung errichten. Diese „Fortezza“ zählt zu den schönsten Burganlagen Italiens. Gemeinsam mit den Ruinen aus der Römerzeit und dem mittelalterlichen Ortskern prägt sie das Stadtbild. Hinzu kommt die landschaftlich reizvolle Lage auf 550 Meter Höhe in den toskanischen Hügeln. Kein Wunder, dass Volterra zu den meistbesuchten Orten der Toskana zählt.
Freizeitangebote in Volterra
Wie überall in der Toskana, findet man auch in Volterra zahlreiche Kunstschätze in Kirchen, Palästen und Museen. Wer sich für die Antike interessiert, kann im „Museo Etrucso Guarnacci“ Münzen, Goldschmuck, Graburnen und Votivfiguren aus der Zeit der Etrusker bestaunen wie die berühmte Bronzestele „Ombra della Sera“. Hier sind auch jene Funde zu besichtigen, die bei der Ausgrabung des römischen Amphitheaters und der benachbarten Thermen geborgen wurden. Doch Volterra ist kein Freilichtmuseum. Die rund 11.000 Einwohner betreiben Landwirtschaft und Handel, arbeiten in der Salzproduktion oder den Alabasterwerkstätten.
Regionale Spezialitäten wie Olivenöl, Wein oder Honig sind bei Touristen ebenso beliebt, wie Vasen, Schalen, Figuren und Schmuckstücke aus Alabaster. Wer einen Einkaufsbummel unternehmen möchte, findet in der Altstadt eine ganze Reihe kleiner Läden, Galerien und Boutiquen mit Souvenirs, Kunsthandwerk und den typischen Produkten aus der Toskana. Volterra hat ein eigenes Theater, eine rege Kulturszene mit internationalen Theaterwochen und dem großen Mittelalter-Fest im Sommer. Man veranstaltet ein Musikfestival im Frühling und regelmäßige Jazznächte auf der Piazza.
Sehenswertes in Volterra
Herzstück ist der mittelalterliche Marktplatz „Piazza dei Priori“ mit seinen imposanten Stadtpalästen. Als ältestes Rathaus der Toskana wurde der zinnenbewehrte „Palazzo dei Priori“ zum Vorbild für andere toskanische „Palazzi municipale“. Im benachbarten „Palazzo Pretorio“ residierte die Florentiner Verwaltung. Der ehemalige Getreidespeicher an der Nordseite wurde ab 1472 als „Palazzo Arcivescovile“ zum Bischofssitz ausgebaut.
Der schönste Kirchenbau ist der Dom „Santa Maria Assunta“ mit dem viereckigen Campanile an der „Piazza San Giovanni“. Die prachtvolle Kassettendecke im Innenraum stammt von Francesco Capriano. Das reliefgeschmückte Taufbecken im gegenüberliegenden „Battistero“ wurde von Andrea Sansovino geschaffen.
Ausflugsziele rund um den Ort
Naturfreunde können rund um die Stadt drei verschiedene Naturschutzgebiete besuchen. Das „Riserva Naturale Montenero“ liegt etwa sieben Kilometer nordöstlich bei Ulignano. Fährt man weiter nach Osten in Richtung San Gimignano kommt man am „Riserva Naturale di Castelvecchio“ vorbei. Der Naturpark „Riserva Naturale Provinciale Foresta di Berignone“ befindet sich rund 10 Kilometer südöstlich von Volterra.
In unmittelbarer Nähe bieten sich ebenfalls die Orte Casole d’Elsa und Colle di Val d’Elsa als Ziele für kurze Abstecher.
Auch wer an die Mittelmeerküste fahren möchte, hat es nicht weit. Das bekannte Seebad Cecina Mare liegt keine 40 Kilometer entfernt. Die toskanischen Perlen Florenz, Pisa und Siena sind bequem zu erreichen. Nach San Gimignano, der „Stadt der Türme“, dauert die Fahrt rund 40 Autominuten.
Fotos:
Volt., Ben Kerckx auf Pixabay
Panorama der Stadt, banepetkovic, 123rf
Römisches Theater, steffus, 123rf