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Urlaub in Asciano
Die kleine Gemeinde Asciano zählt rund 6.800 Einwohner und liegt in der Provinz Siena der Toskana. Rund um Asciano lädt die bizarre Landschaft der Crete Senesi zum Wandern und Radfahren ein. Während Teile des Ortes von günen Hügeln mit schmalen Serpentinen umgeben ist, liegt im Süden die Accona-Wüste, ein regenarmes Gebiet, das nahezu unfruchtbar ist. Typisch für diese ungewöhnliche Landschaft sind die Biancane, kleine, unbewachsene weiße Hügel, die von Erosion zerfurcht sind. Neben den Naturattraktionen warten Sehenswürdigkeiten wie das Monte Oliveto Maggiore-Kloster, das Palazzo Corboli-Museum für Archäologie und das Kunstmuseum Cassioli auf interessierte Besucher.
Freizeitaktivitäten in Asciano
Sehr reizvoll sind Spaziergänge entlang der Arbia sowie ausgedehnte Wanderungen und Radtouren durch die einmalige Landschaft der Crete Senesi, deren Hügel reizvolle Ausblicke von Siena bis zum Monte Amiata erlauben. Bleibende Eindrücke verspricht ein Ausflug in die Deserto di Accona, zu Deutsch Accona-Wüste. Die bizarre Landschaft erstreckt sich im Süden von Asciano und erinnert durch ihre weißen Biancane-Gesteinshügel und die tiefen Erosionsrinnen ein wenig an eine Mondlandschaft. Sie scheint so gar nichts mit der sonst üppig vegetierenden Toskana gemein zu haben, ist in ihrer Art aber einmalig schön.
An Geschichte Interessiere besuchen die beiden Etrusker-Grabstätten Poggio Pinci aus dem 5. Jahrhundert v. Chr. und die ringförmige Grabsstätte Tumulo del Molinello aus dem 7. Jahrhundert v. Chr.. Weitere Highlights auf Spaziergängen im und rund um den Ort sind die Ponte del Garbo-Holzbrücke über den Ombrone aus dem 13. Jahrhundert und der Wehrturm Torre di Montalceto aus dem 15. Jahrhundert, der auf dem Berge Montalceto thront.
Wer von einem Wellness-Tag träumt, sollte das für seine Thermalbäder bekannte Rapolano Terme in der Nähe besuchen. Dort sprudeln die heißen Quellen in den Thermalanlagen Antica Querciolaia und San Giovanni Terme Rapolano.
Sehenswürdigkeiten in Asciano
Das historische Zentrum von Asciano ist von einem Stadtmauerring aus dem 14. Jahrhundert umgeben, den man früher durch zwei Tore passieren konnte, von dem das Porta Senese (auch Porta del Bianchi) noch erhalten ist. Im größten Turm der Stadtmauer befindet sich der Palazzo del Podestà, der traditionelle Palast und Sitz der Podestà (Gemeinde). Weitere sehenswerte Bauwerke sind der Palazzo Tolomei aus dem 14. Jahrhundert, der Uhrturm Torre della Mencia und die Villa Patrizia mit einem bedeutenden römischen Mosaik. Das Ortszentrum bildet der Piazza del Grano mit dem auffälligen Brunnen aus den Jahr 1471.
Viele Urlauber staunen über die zahlreichen Kirchen in und um Asciano mit etlichen einzigartigen Kunstwerken. Oft werden Konzerte und andere Veranstaltungen in den Gotteshäusern angeboten. Die historische Altstadt wird von der Basilika di Sant’Agata aus dem 11. Jahrhundert geprägt. Ihre Campanile wurde nachträglich im 13. Jahrhundert errichtet. Während die Kirche überwiegend den romanischen Baustil repräsentiert, zeigt der Kirchturm spätromanische und gotische Merkmale.
Die Kollegiatkirche ist als Basilica Minor das Hauptgotteshaus des Ortes. Wie der Name schon verrät, wurde sie der heiligen Agatha von Catania geweiht. Die Kirche sticht durch ihre ungewöhnliche Kuppelkonstruktion heraus. Auch das rohe, unverputzte Mauerwerk im Inneren fällt dem Betrachter auf. Sehenswerte Kunstwerke sind die Fresken der Künstler Sodoma und Bartolomeo Neroniaus dem 16. Jahrhundert und das Gemälde von Francesco Vanni, welches die Gottesmutter mit dem Kind und die Heiligen Franziskus von Assisi und Agata darstellt, die von einem musizierenden Engel begleitet werden. Besonders beklemmendes Detail: In einer Schale trägt Agata ihren Brüste, welche ihr während des des Martyrium der Überlieferung nach abgeschnitten worden sind.
Eine weitere bekannte sakrale Sehenswürdigkeit in Asciano stellt die Kapelle des Ortsteiles Camparboli dar. Das dort befindliche Bild der Himmelfahrt Mariens von Girolamo di Benvenuto (1470 bis 1524) zählt zu den schönsten und bekanntesten Himmelfahrtsbildern in europäischen Kirchen. Ein weiteres schönes Gotteshaus in Asciano ist die Kirche Sant‘ Agata mit einer großen Freitreppe.
Die bekannteste Sehenswürdigkeit in Asciano ist das Kloster auf dem Monte Oliveto Maggiore, welches den Olivetanern ihren Namen verliehen und von diesen als Mutterkloster verwendet wird. Das Kloster befindet sich auf einem Hügel im Ortsteil Chiusure. Teile der Klosteranlage sind für Besucher zugänglich, zu diesen zählt der Kreuzgang mit sechsunddreißig Fresken der italienischen Maler Luca Signorelli (1441 bis 1523) und Giovanni Antonio Bazzi (1477 bis 1549), letzterer ist in der Kunstgeschichte überwiegend unter dem Namen Sodoma bekannt. Die Fresken im Kreuzgang des Klosters in Asciano zeigen Stationen aus dem Leben Benedikts. Die Olivetaner gehören zu den Kongregationen des Benediktinerordens. Im Laden der Abtei verkaufen die Mönche ihre landwirtschaftlichen Produkte.
Das Museo Cassioli Pittura senese dell’Ottocento zeigt vor allem Werke der Künstler Amos und Giuseppe Cassioli, welche im neunzehnten und zwanzigsten Jahrhundert als Vater und Sohn gelebt haben. Die Sammlung wird stetig um weitere Werke von Küsntlern aus der Region Siena erweitert, so zum Beispiel von Pietro Aldi und Angelo Visconti.
Das Archäologie- und Kunstmuseum „Museo Civico Archeologico e d’Arte Sacra Palazzo Corboli“ widmet sich ältere Kunst und Archäologie. So kann man unter anderem den bekannten Triptychon „Natività della Vergine“ von Meister der Osservanza und den Flügelaltar von Taddeo di Bartolo dort sehen. Sehr interessant ist auch die Sektion Archäologie, in der Fundstück aus den Etrusker-Grabungsstätten Poggio Pinci und Tumulo del Molinello sowie Campo Muri in Rapolano Terme bewundert werden können.
Die Casa del Fascio wurde in den 1930er Jahren durch den Archtitekten Giuseppe Terragni als Sitz der faschistischen Partei konzipiert, der offizielle Name wurde inzwischen zu Casa del Popolo verändert. Das Gebäude lässt sowohl den Baustil des italienischen Realismus als auch seine ursprüngliche Funktion erkennen und dient heute als Bürogebäude sowie als Sitz der Zimmervermittlung. Eine teilweise Besichtigung des Gebäudes außerhalb der Bürozeiten ist möglich.
Anreise
Die Anreise mit der Bahn erfolgt über Siena, die Stadt liegt an der von dort nach Chuisi-Chianciano führenden Bahnlinie.
Ausflugsziele rund um Asciano
Der Bosco della Ragnaia im Nachbarort San Giovanni d’Asso ist ein moderner Künstlerpark, Steineichen prägen das weitgehend natürlich belassene Areal, in dem kleine Installationen aus natürlichen Materialien, Wasserspiele und Teakholz-Sitzgruppen für Auflockerung und Abwechslung sorgen. Dort befinden sich unterschiedliche Kunstwerke moderner Künstler. Ein weiteres schönes Ausflugsziel bieten die Thermalbäder von Rapolano Terme.
In nur 30 Autominuten erreicht man Siena, die Stadt des Palio-Pferderennens, mit ihrer traumhaften Architektur. Ebenfalls 30 Minuten dauert die Fahrt nach Castelnuovo Berardenga nördlich von Asciano, wo man wundervolle Kunstwerke genießen kann.
Ein Tagesausflug nach Florenz lohnt sich auf jeden Fall. Ebenfalls zu empfehlen sind Abstecher nach Colle di Val d‘Elsa, Arezzo und Montepulciano.
Fotos: